Glossar

Alaun

Das Grundiermittel für Gips- und Lehmoberflächen härtet durch das Kristallisieren von Salz den Putz aus und erschafft eine Sperrschicht gegen wasserlösliche Stoffe. Außerdem vermindert es die Saugfähigkeit mineralischer Untergründe.

Armierung oder Putzbewährung

Die Armierung in Form des Glasseiden- oder Jutegewebes übernimmt die Aufgabe, Zugspannungen aufzunehmen, die im Putz auftreten können. Dadurch soll die Gefahr der Rissbildung verhindert oder minimiert werden. Die Gewebe werden im äußeren Drittel des Putzaufbaus eingelegt und müssen an den Gewebestößen mindestens 10 cm überlappen.

Baulehm

Purer Lehm aus sorgfältig ausgesuchten Baugruben, der aufbereitet und fein vermahlen wurde. Er ist der Rohstoff für unsere sämliche Lehmbaustoffe, wie beispielsweise Lehmputze oder Strohlehm.

Blähton

Blähton ist ein natürlicher Bau- und Werkstoff aus Ton. Nachdem der Ton zunächst gereinigt, zerkleinert und homogenisiert wurde, wird er in einem speziellen Ofen bei bis zu 1200 °C gebrannt. Dabei entstehen als Endprodukt kleine rot-braune Körner mit einer festen keramischen Außenschale, die eine wabenförmige Zellstruktur mit unzähligen eingeschlossenen Luftporen aufweisen.
Blähton wird u. a. im conluto Blähton-Leichtlehm verwendet, der als Füllmaterial für Innenschalen zur Außenwanddämmung und zur Erstellung von Leichtlehmwänden benutzt wird. Aufgrund seiner geringen Feuchte kann er dort eingesetzt werden, wo die Austrocknung durch andere Bauteile verzögert wird.

Blower-Door Verfahren

Prüfmethode, um die Luftdichtigkeit der Gebäudehülle zu bestimmen. (ausgedrückt in Luftwechselraten)
Durch einen relativ einfachen Drucktest ist es möglich, für Gebäude die Luftwechselzahl zu ermitteln und somit das Maß der Luftdichtigkeit der Gebäudehülle zu erkennen.

Brandschutz

Die Baustoffe in der Bundesrepublik Deutschland werden aufgrund von Normprüfungen auf Ihre grundsätzliche Brennbarkeit geprüft und klassifiziert. Grob wird hier zwischen brennbaren (B-Baustoff) und unbrennbaren Baustoffen (A-Baustoff) unterschieden. Dabei ist diese Klassifizierung ein Kriterium für die Beurteilung in der Brandentstehungsphase (direkte Beflammung des ungeschützten Baustoffes. Aufgrund hoher organischer Anteile sind Naturdämmstoffe naturgemäß als brennbare Baustoffe (Baustoffklasse B2, normal entflammbar nach DIN 4102-1) eingestuft. So wie Massivholz, die meisten Holzwerkstoffplatten und viele andere Dämmstoffe auch. Daran werden auch die zukünftigen europäischen Normen nichts ändern. Somit dürfen Naturdämmstoffe nach den Landesbauordnungen in den meisten Gebäuden eingesetzt werden. Ausnahmen bilden nur Forderungen nach "unbrennbaren Dämmstoffen", meist bei höheren Gebäuden, Gebäuden besonderer Nutzung und im Industriebau. Durch die Verkohlung und die Borsalzimprägnierung kommt es bei Beflammung von zum Beispiel Zellulosedämmstoff Thermofloc auf der Oberfläche zur Kohlebildung, wie das vom Holzbrand her bekannt ist. Der Dämmstoff verglimmt oberflächlich zu Holzasche. Die Holzasche hat einen sehr hohen Schmelzpunkt, der ein Schmelzen selbst bei sehr hohen Temperaturen verhindert. Der oberflächlich verglommene Dämmstoff behält dadurch die Dämmstoffstruktur und damit auch die dämmende Wirkung bei hohen Temperaturen. Der Glimmprozess in das Innere des Dämmstoffes wird durch diese Einflüsse verlangsamt und die Abbrandzeit verlangssamt sich. Was jedoch wie bei Holz im Brandfall als Vorteil (Schutzwirkung der Kohleschicht) angesehen wird, bedeutet für den Brandprüfer Zerstörung. Deshalb trägt die Baustoffklasse dem eigentlich guten Brandverhalten nicht angemessen Rechnung. Das gute Brandverhalten wird weiterhin durch Feuerwiderstandsklassen von F30 bis F 90 geprüfter Konstruktionen sämtlicher Dämmstoff - Anbieter dokumentiert. Die benötigten Beplankungen für die entsprechenden F-Klassen sind nicht aufwendiger als für z.B. die unbrennbaren Dämmstoffe aus Glas oder Erdöl, da diese bereits bei ca. 600°C oder niedriger schmelzen und die Holzkonstruktion dem Feuer preisgeben.

CE-Kennzeichnung

Viele europäische Richtlinien schreiben vor, dass Produkte mit dem CE-Zeichen versehen werden müssen. Wer eine CE-Kennzeichnung an einem Produkt anbringt, erklärt, dass das Produkt allen geltenden europäischen Vorschriften entspricht und es den vorgeschriebenen Konformitätsbewertungsverfahren unterzogen wurde. Das CE-Zeichen sollte nicht verwechselt werden mit einem GS-Zeichen oder dem BG-PRÜFZERT-Zeichen: Bei dem CE-Zeichen hat nur im Ausnahmefall eine unabhängige Prüf- und Zertifizierungsstelle das Produkt geprüft! Ob dies der Fall ist oder nicht, sagt das CE-Zeichen nicht aus. Beim GS-Zeichen und beim BG-PRÜFZERT-Zeichen erfolgt außerdem eine Überwachung der Fertigung. Die Konformitätserklärung und das CE-Zeichen ist auf keinen Fall der (freiwilligen) Prüfung und Zertifizierung durch eine neutrale Stelle gleichwertig. Das Aussehen des CE-Zeichen ist genau vorgegeben. Für die Größe gibt es keine Vorgabe, jedoch müssen die Proportionen eingehalten werden.

Dampfbremse, Diffusion, Dampfsperre

Dampfbremse
die Poren sind ausreichend gross, dass Dampfmoleküle diffundieren können, Wassertropfen jedoch nicht (30.000 mal grösser)


Dampfdiffusion
Diffusion ist das Wandern einzelner, kleiner Teilchen (Wassermoleküle), verursacht durch die thermische Eigenbeweglichkeit (Brown´sche Molekularbewegung). Seit der Erfindung der GORE-TEX Jacken ist sie aus der Sportbekleidungsindustrie nicht mehr wegzudenken:
die "Atmungsaktivität" von Bekleidungsstoffen. Warum? Ein atmungsaktiver Stoff lässt einen Feuchtetransport beim Schwitzen von der Haut- zur Stoffoberfläche zu, d.h. der Mensch fühlt sich wohl, weil er trocken bleibt. Diesen „Wohlfühleffekt“ möchte man natürlich auch im eigenen Heim genießen. Auch hier gilt es, Feuchteniederschlag (z.B. auf Fenstern und Innenwänden) zu vermeiden. Deshalb sind diffusionsoffene und feuchtetransportierende Materialien von Vorteil.
Sämtliche von uns angebotene Produkte besitzen eine sehr gute Wasserdampfdurchlässigkeit, da ihr Wasserdampfdiffusionswiderstand µ sehr niedrig ausfällt.


Dampfsperre
im Gegensatz zur Dampfbremse luftdichte und zugleich wasserdampfdichte Baustoffe mit einem sd-Wert größer als 100m

Dämmstärke

Für Dämmstoffe ist nicht nur die Dicke, sondern auch die Qualität des Materials ausschlaggebend. Zunächst werden Dämmstoffe nach der Wärmeleitfähigkeitsgruppe kennzeichnet und dadurch klassifiziert, allgemein wird publiziert:

030 ... gut
040 ... mittel
050 ... schlechter

U-Wert Übersicht bei Verwendung der Wärmeleitgruppe 040

U-Wert________Dämmstärke in mm
0,74 ____________ 60
0,59 ____________ 100
0,27 ____________ 140
0,21 ____________ 180
0,18 ____________ 220
0,15 ____________ 260

Wird nicht so leistungsfähiges Material verwendet (z.B. bei losen Schüttungen in Fußböden), so sollte eine dickere Schicht eingesetzt werden. Bei Außenwanddämmungen empfehlen wir eine Dämmschicht von mindestens 14 cm. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau verlangt als Voraussetzung für die Förderung von Wärmedämmmaßnahmen eine Schichtdicke von 20 cm der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 040, ebenso wie viele Kommunen, die in ihren Förderrichtlinien einen resultierenden U-Wert von 0,30 W/m2K fordern. Im Dachbereich empfehlen wir eine Dämmdicke von mindestens 20 cm. Mann kann verschiedene Dämmstoffarten auch miteinander kombinieren, um die geforderten Werte der ENEV (Energieeinsparverordnung) zu erreichen.

GEG Gebäudeenergiegesetz (ehem. ENEV Energieeinsparverordnung)

Das aktuelle Gebäudeenergiegesetz betrachtet nicht mehr ausschliesslich den U-Wert der Bauteile (Wärmeverlust durch die Gebäudehülle), sondern schreibt einen maximal zulässigen Heizenergiebedarf vor, der durch verschiedene Bauvarianten erreicht werden können. Entsprechende Dämmwerte an Dach, Wand, obere Geschossdecke, Fenster etc. richten sich nach der vorhandenen oder einzubauenden Heizungsanlage. Wir empfehlen einen U-Wert im Dachbereich von ca. 0,22 W/m²K, um auch mit Standardheizungsanlagen die Gesetzesvorlagen zu erfüllen. Mit ökologischen Dämmstoffen können relativ einfach bei einer Zwischensparrendämmung von 16 - 20 cm Dicke U-Werte unter 0,22 W/m²K erreicht werden. Im Neubaubereich wird in diesem Gesetz die Niedrigstenergiebauweise festgelegt. Auch hier punkten unsere ökologischen Dämmstoffe mit Ihren sehr guten Dämmwerten, auch zum Schutz vor sommerlicher Hitze.

Feuchteschutz

Ökologische Baustoffe, insbesondere Lehm, Kalk und Naturdämmstoffe sind unter anderem wegen ihrer guten Feuchteabsorption beliebt. Doch in luftdichten Neubauten und sanierten Altbauten sind häufig Lüftungsanlagen verbaut, bei denen eine zu hohe Luftwechselrate eingestellt ist, wodurch die Feuchtigkeit abgelüftet wird. Dies führt dazu, dass die Raumluftfeuchte nicht wie gewünscht gespeichert werden kann und nach Bedarf wieder an die Raumluft zurück geführt werden kann. Um die positiven Eigenschaften der ökologischen Baustoffe wieder nutzen zu können, empfiehlt sich das Reduzieren der Luftwechselrate. Bei der Verwendung von Naturbaustoffen im sanierten Altbau kann durch die Feuchtespeicherung auf kleinere Lüftungsanlagen oder komplett verzichtet werden. Das spart Kosten und Energie.

Gefach

Als Gefach wird bei einem Fachwerkhaus der Teil einer Wand bezeichnet, der sich zwischen den Holzbalken befindet. Ist dieser Teil ausgefüllt mit Steinen bspw., bezeichnet man diesen Bereich oder besser gesagt seinen Inhalt als Ausfachung.

Grundierung

Eine Grundierung wird dann aufgetragen, wenn für mehr Festigkeit, Griffigkeit und Haftung des Putzgrundes gesorgt werden muss. Hierfür kann ein Spritzbewurf verwendet werden oder eine körnige Untergrundvorbehandlung, wie mineralische und gefüllte Grundierungen auf mineralischer Basis.

Insekten oder Schädlingsbefall

Untersuchungsergebnisse bezüglich der Resistenz von Naturdämmstoffen in Deutschland gegen Insekten sind uns nicht bekannt. Es gibt nachweislich seit mehr als 40 Jahren keine Reklamationen aus dieser Richtung. Das lässt auf jeden Fall eine gewisse Resistenz vermuten.

Schutz bei Zellulosedämmung, Hanffaser oder Flachsfaser

Einsatz von einem speziellen mineralischen Sazen oder Sodazuschlägen vorbeugender chemischer Holz- und Schimmelschutz zur Vorbeugung gegen Insektenbefall, da kein Kontaktgift sondern Fraßgifte, d.h. Insekten nehmen es nicht als Nahrung auf und wirkt dadurch eher abstoßend.

Schutz bei Holzweicherfaserdämmung

- durch Aufkochen des Holzfaserbrei wird das Eiweiß und Zucker vergoren

- damit ist keine Nahrung für Insekten, wie bei frischem Holz vorhanden

Des weiteren ist und kann es nicht Aufgabe eines Dämmstoffes sein, Nager, wie Mäuse o.ä. fern zu halten. Gleiches gilt für Insekten. Dies wäre letztendlich nur durch den Einsatz von (Kontakt)Giften möglich, was mindestens bezüglich der ökologischen Qualitäten eines Dämmstoffes sehr nachteilig wäre. Die besten Möglichkeiten, Mäusebefall zu verhindern, sind und bleiben letztendlich das konsequente Abschotten von Hohlräumen mit stabilem Plattenmaterial, Vermeidung von Nahrungsquellen in näherer Umgebung und der Einsatz von Hauskatzen. Eine gesteigerte "Anziehungskraft" von Naturdämmstoffen für diese Schädlinge kann nicht nachgewiesen werden.

Lignozellulose oder Lignin

Li|gno|zel|lu|lo|se

die; -, -n: mit Ligninresten verunreinigte Zellulose aus Holz

Herstellung im Nassverfahren kurz

Zur Herstellung werden Nadelhölzer, wie Fichte und Tanne aus Resthölzern nahe gelegener Sägereien in Form von Schwarten und Spreißeln, sowie Hackschnitzeln verwendet. Die Verfügbarkeit und hohe Faserqualität spielt eine wichtige Rolle für die hohe Qualität der fertigen Platten. Die Hackschnitzel werden unter Einwirkung von Wasserdampf zerfasert und zum Holzfaserbrei aufgekocht. Damit wird der Holzfaser das Eiweiß Beim späteren Trocknen der Dämmplatte halten die holzeigenen Lignine die Fasern stabil zusammen. Eine Beigabe von Klebstoffen ist somit nicht notwendig.Die einlagig hergestellten Platten werden zur Herstellung von dickeren Platten zu mehrlagigen Blöcken mit Weißleim verklebt. Anschließend werden sie auf Format geschnitten und mit Nut und Feder versehen.

Phasenverschiebung

Die Phasenverschiebung ist die Zeitspanne, die eine Temperaturwelle benötigt, um von der Außenseite eines Bauteiles auf die Innenseite zu gelangen. Je grösser die Phasenverschiebung, desto länger wird die Aufheizung des Gebäudeinneren verzögert. Zum Vergleich: 18 cm Mineralfaser bedeuten eine Phasenverschiebung von 5,9 Stunden; dagegen erzielen 18 cm Holzweichfaserdämmplatten eine Phasenverschiebung von 13,7 Stunden. Wenn man überlegt, dass diese Dämmstoffe im Dach verbaut sind, kann man von erheblichen Unterschieden sprechen, was die Aufheizung unter den verschieden gedämmten Dächer  betrifft. Bei der sehr leichten Mineralwolle wird es viel schneller heiß. Generell sind Holzweichfaser-Dämmplatten hier überlegen, weil diese ein viel höheres Raumgewicht aufweisen.

Produktnormung

Es gibt Baustoffe, die auf der Grundlage einer DIN-Vorschrift hergestellt und verwendet werden. Es gibt andere Baustoffe, die auf der Grundlage einer so genannten allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (BAZ) hergestellt und verwendet werden. Beide Grundlagen sind baurechtlich eingeführt und gleichwertig. In den BAZ des Deutschen Institutes für Bautechnik in Berlin (DIBt) sind die geforderten Materialeigenschaften und die Anwendungsbereiche sowie die Testhäufigkeiten der Eigenschaften definiert. Bedingung für das Inverkehrbringen und die Gültigkeit der Zulassung ist die Fremdüberwachung einer akkreditierten Materialprüfanstalt. Diese vergibt bei erfolgreicher Prüfung das sogenannte Ü-Zeichen (Übereinstimmungszeichnen). Die zugelassenen Produkte mit Ü-Zeichen sind den genormten Produkten gleichgesetzt. Bei Dämmstoffen werden die Wärmeleitfähigkeiten regelmäßig im Bundesanzeiger veröffentlicht. Die dort angegebene Wärmeleitfähigkeit ist identisch mit der ausgewiesenen Zulassung und dieser Wert muss bei Berechnungen verwendet werden. Bestes Beispiel neben Thermofloc, für einen sehr bekannten Baustoff ohne Norm sondern auch mit bauaufsichtlicher Zulassung, ist die Gipsfaserplatte Fermacell, für die es keine Norm gibt und die seit gut 45 Jahren auf der Grundlage einer Zulassung des DIBt arbeitet.

s-Wert oder sd-Wert

Die Fähigkeiten eines Materials den Wasserdampf zu blockieren oder durchzulassen wird durch den sd-Wert ausgedrückt. Mit dem sd-Wert bezeichnet man den Dampfdiffusionswiderstand eines bestimmten Produkts. Der sd-Wert wird in Bezug auf die Diffusionsfähigkeit von Luft bestimmt. Die Maßeinheit ist Meter (m); der sd-Wert bezieht sich also auf eine äquivalente Luftschichtdicke. Dampf bewegt sich in der Luft; um einen Meter zurückzulegen, muss der Dampf einen bestimmten Widerstand überwinden, nämlich den Dampfdiffusionswiderstand den eine 1 Meter dicke Luftschicht eben aufweist. Der sd-Wert einer 1 Meter dicken Luftschicht ist also 1 Meter. Muss der Dampf bei einem bestimmten Folienmaterial denselben Widerstand überwinden wie bei einer 1 Meter dicken (vergleichbaren = äquivalenten) Luftschicht, so weist dieses Material also auch einen sd-Wert von 1 Meter auf, obwohl es vielleicht viel dünner ist. Zum Vergleich: Eine 10 cm Holzfaser-Dämmplatte hat einen s-Wert von 0,5 m dagegen hat 10 cm Normalbeton einen s-Wert von 10 m!

Thermischer Komfort

Thermischer Komfort definiert den Sinneszustand der Zufriedenheit von uns Menschen bezogen auf thermisch abstrahlende Umgebungen. Wie Menschen die thermische Umgebung empfinden, wird nicht nur durch Lufttemperatur, Raumoberflächentemperaturen, Luftgeschwindigkeit und Luftfeuchte beeinflusst, sondern auch durch die Bekleidung die man trägt sowie die Aktivität die man ausübt. Nach Möglichkeit nehmen wir Menschen darauf starken Einfluss, um sicherzustellen, dass wir uns wohl fühlen. Wir Menschen benötigen gleichmäßige bestimmte Zustände in einem Gebäude, wo wir uns regelmäßig aufhalten. Größere Temperaturschwankungen von heiß und kalt während eines Tages, als auch von Tag zu Tag wird als ungemütlich empfunden und meist vermieden.

u-Wert, Wärmedämmung, Wärmedurchgangskoeffizient

Der U-Wert

(früher k-Wert) ist der Wärmedurchgangskoeffizient U [W/m2K] und ist das Maß für die Wärmedämmung eines Bauteils. Es wird aus der Baustoffdicke s [m] und der Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] ermittelt. Bei mehrschichtigen Bauteilen wird er aus der Summe der einzelnen Wärmedurchlasswiderstände R [m2K/W] der hintereinander liegenden Baustoffschichten berechnet.

Seit 1. Mai 2014 trat die EnEV 2014 in Kraft. Sie enthält auch zahlreiche neue Anforderungen an die Dämmung von Dächern und Wänden.

Außendämmung

Neu ist, dass die EnEV bei einer Putzerneuerung nicht auf Außenwände anzuwenden ist, wenn diese nach dem 31. Dezember 1983 errichtet wurden. Geändert wurde auch die Forderung zur nachträglichen Kerndämmung von zweischaligem Mauerwerk. Da galt bisher die Anforderung der Verordnung als erfüllt, wenn der Hohlraum vollständig mit Dämmstoff ausgefüllt war und der Dämmstoff einen maximalen Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit von 0,040 W/(m²·K) hatte. Diese Größe haben die meisten Dämmstoffe eingehalten, aber zugunsten anderer Einblasdämmstoffe und Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen wurde der Wert auf 0,045 W/(m²·K) erhöht.

Innendämmung

Bei der nachträglichen Dämmung von Außenwänden im Gebäudebestand mit Hilfe einer Innendämmung darf die gedämmte Wand nach der EnEV 2009 den U-Wert von 0,35 W/(m²·K) nicht überschreiten. Das war umstritten da Experten vor bauphysikalischen Problemen warnten. Nun wurde der Satz gestrichen. Seit der EnEV 2009 gab es viele Innovationen vor allem bei der Innendämmung, von dampfdichten über relativ diffusionsoffene Systeme bis hin zu kapillaren Systemen. Notwendig ist, dass Fachleute vor der Ausführung sehr sorgfältig den bestehenden Wandaufbau analysieren, um Schäden zu vermeiden.

 

Schräg- und Flachdächer

In der EnEV 2014 werden im Bauteilverfahren nun das Schräg- und Flachdach zusammengefasst. Die U-Werte bleiben erhalten. Die Definition der Dachhaut wurde präzisiert und ergänzt. Der Text wurde dahingehend präzisiert, dass mit der Sanierung der Dachhaut die Eindeckung einschließlich der darunter liegenden Lattung gemeint ist. Bei den Flachdächern wurde noch explizit die Erneuerung der Abdichtung aufgenommen. Dach-Bauteile, die nach dem 31. Dezember 1983 und unter Einhaltung der energiesparrechtlichen Vorschriften errichtet wurden, unterliegen bei einer Sanierung nun nicht mehr den Anforderungen im Bauteilverfahren. Das bedeutet: Wenn mehr als zehn Prozent des Dachs angefasst wird, muss nicht das komplette Bauteil auf den Stand der aktuellen EnEV gebracht werden.

Einzuhaltende Mindestwerte nach EnEV:

Dach: 0,24 W (m²*K)

oberste Geschossdecke: 0,24 W (m²*K)

Wand außen: 0,24 W (m²*K)

Wand innen: Wärmeleitfähigkeit λ des Dämmstoffs muss mindestens 0,045 W/mK betragen.
                        
Wir empfehlen eine Dämmdicke von mindestens 2 cm.

Wände und Decken gegen unbeheizten Keller, Bodenplatte: 0,24 W (m²*K)

 

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Volldeklaration

Diese gibt die Zusammensetzung und deren Inhaltstoffe an.

Hersteller von ökologischen und nachhaltig hochwertigen Produkten stellen generell eine Volldeklaration hergestellter Produkte bereit. Ist dies nicht der Fall, sollte man aufmerksam vergleichen oder vom Produkt Abstand nehmen. Hat ein Hersteller nichts zu verbergen, legt er alle Inhaltstoffe offen. Somit sind etwaige Schadstoffe und so genannte Zuschlagsstoffe im Vorfeld erkennbar. 

Bei Dämmstoffen sollte man hier auf synthetische Stützfasern, Brandhemmer oder Klebstoffe achten.
Bei Naturfarben wird eher einmal getrickst, häufig ist das Wort Bindemittel oder Zuschlagsstoff genauer unter die Lupe zu nehmen.

Wärmebedarf,-brücke,durchlass,widerstand & Wärmeleitzahl

Wärmebedarf
Benötigte Wärmemenge, um ein Gebäude auch unter ungünstigen Bedingungen zu erwärmen.

Wärmebrücke
Einzelne, örtlich begrenzte Stellen in Wänden, Dächern und Decken, welche eine geringere Wärmedämmung aufweisen.

Wärmedurchlass
Wärmeleitzahl l umgerechnet auf eine bestimmte Wanddicke d nach der Beziehung D = l / d [W/m²K]

Wärmedurchlasswiderstand
Kehrwert von D, also 1/ D

Wärmeleitzahl
sehr wichtige Grösse für den Vergleich von Baustoffen untereinander und die Berechnung der Dämmwerte. Kennzeichnet die Wärmemenge, die in einer Stunde durch 1 m² einer 1 m dicken Schicht beim Dauerzustand der Beheizung und Wärmefluss senkrecht zu den beiden Oberflächen geleitet wird, wenn der Temperaturunterschied zwischen den beiden Flächen 1K beträgt. Einheit: W/m²K

Winddichtung

Außen liegende Schicht auf der Dämmung, die diese vor Windeinfall schützt. Sollte bei nichtbelüfteter Dämmung diffusionsoffen beschaffen sein. Vergleichbar wäre hier der Wollpullover mit der Windjacke. Beide einzeln angezogen bringen nicht die gewünschte Wärmedämmung, aber wenn man die Jacke über den Pullover zieht, schützt diese vor kaltem Wind im Winter und hält so den Körper warm. Ebenso verhält sich Ihr Gebäude mit oder ohne Winddichtung.

wird laufend vervollständigt...


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